Bahnausbau & Bahnhofsumfeld Ost

Die Gemeinde Breitengüßbach wurde durch den Ausbau der Bahnstrecke zu einer viergleisigen Schnellbahnstrecke sehr geprägt. Der Ort wird durch die Bahntrasse und beidseitig hohe Lärmschutzwände, welche nun notwendig sind, komplett zerschnitten.

Foto: KAISER + JURITZA + PARTNER Landschaftsarchitekten PartGmbB

Zwar erscheint die Bahnanlage nun als noch stärkere Zäsur, tatsächlich wurde beim Ausbau jedoch eine weitere Unterführung geschaffen, welche die beiden Ortsteile miteinander verbindet.

Im Zuge des Umbaus des Bahnhofes wurde die Unterführung zu den Mittelgleisen nun bis zur anderen Seite durchgeführt. Ein Erreichen des Bahnhofes war zuvor nur von der Westseite aus möglich. Die Siedlung östlich des Bahnhofes liegt zwar nahe an den Gleisen, jedoch war eine Querung dieser am Bahnhof ausgeschlossen.

Die neue Verbindung stärkt zum einen das Wegenetz des Ortes und ermöglicht es dabei neue Nutzer für den ÖPNV zu gewinnen, sowie für aktuelle Nutzer die Fahrt zum Bahnhof mit dem Fahrrad attraktiver zu gestalten.

Der Bereich bildet außerdem einen Knoten- und Anknüpfungspunkt zum südlich davon geplanten Park+Ride Stellplatz, sowie dem anschließenden Jugendplatz mit Skateanlage.

Die östliche Anbindung an den Bahnhof wurde bereits hergestellt und soll im Zuge eines weiteren Bauvorhabens aufgewertet werden.

Foto: KAISER + JURITZA + PARTNER Landschaftsarchitekten PartGmbB

Aktuell befindet sich im Übergang zwischen Fahrrad und Zug keine adäquat ausgebaute Infrastruktur für den Verbleib der Fahrräder. Die Nutzer benötigen jedoch einen schnellen, einfachen Übergang zwischen den Verkehrsmitteln ohne lange Wege oder aufwendige Bedienungen. Eine verstärkte Nutzung des ÖPNV in Verbindung mit dem Fahrrad geschieht, vor allem in ländlichen Gebieten nur, wenn auch tatsächlich eine Zeitersparnis, Vereinfachung oder Erleichterung stattfindet.

Aktuelle Beobachtungen haben gezeigt, dass Nutzer immer den kürzesten Weg zwischen den Verkehrsmitteln anstreben und hieraus resultierend zu weit entfernte Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad nicht nutzen und sich stattdessen für sie passende Flächen hierfür aneignen. Konkret zeigt sich dies im Bestand durch das Bild: Fahrräder werden möglichst nahe an den Gleisen, direkt am Eingang der Unterführung abgestellt.

Abstellen der Fahrräder direkt am östlichen Eingang der Unterführung entlang des Geländers.

Um dieser Nachfrage nachzukommen sollen direkt am Eingang der Unterführung Fahrradabstellflächen entstehen, welche in Verbindung mit einer gezielten Gestaltung den Nutzern die Verknüpfung von Fahrrad und Zug erleichtern.

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde das Konzept entwickelt. Die Idee wurde bereits an die Deutsche Bahn AG herangetragen und die Möglichkeit der Schaffung der Flächen durch Abfangen des Geländes geprüft.